Selbstgemachtes


Für Eigenbrötler: rustikales Kümmelbrot

Eigentlich bin ich ja zu faul zum Backen. Was mich dennoch dazu antreibt, sind die Vorbehalte, die der normaldeutsche Konsument gegenüber der Verwendung von Kümmel hegt. Keine Ahnung, warum dieses Gewürz so rasend unbeliebt ist, ich könnt mich reinlegen und drin rumrollen - was mich aber auch nicht weiterbringt, wenn ich ein leckeres Kümmelbrot will. Dagegen hilft nur:
1. nach Regensburg fahren und in der Wurstkuchl an der Donau schwarze Kipferl aus dem Brotkorb klauen
oder
2. sich den Weg sparen und tolles Kümmelbrot selberbacken.

Hierzu brauchst Du nicht:

Das ist nämlich auch so'n Gimmick, dieses Brot schmeckt wie richtiges Sauerteigbrot, aber man muss nicht tagelang einen Sauerteig zurechtpäppeln.

Brot Also, geht los, Du brauchst (diesmal wirklich):

Das Mehl in eine große Schüssel sieben und mit Hefe, Salz und Kümmel gut durchmischen. Die Buttermilch in einem Topf oder der Mikrowelle handwarm erwärmen. Die warme Buttermilch und den Zitronensaft langsam zur Mehlmischung gießen, während Du mit Mixer und Knethaken das ganze zu einem glatten Teig vernudelst. Eventuell musst Du noch nachkneten, dann die Hände und die Arbeitsplatte reichlich einmehlen. Den glatten Teig ca. 45 Min gehen lassen, bis sich sein Volumen veranderthalbfacht hat. Ich tu ihn dazu in der Schüssel mit einem Geschirrtuch darüber in den Backofen auf niedrigster Temperatur. Das kann aber schon zu viel sein, deshalb halte ich die Ofentür mit einem Holzlöffel etwas offen. Dafür mache ich die Küchentür zu.

Jut, den gegangenen Teig knetest Du kurz auf der Arbeitsplatte durch und formst ihn zu einem schönen Laib. Den legst Du auf ein Backblech mit Backpapier und deckst ihn mit dem Geschirrtuch wieder ab. Nun muss der Teig nochmal gehen, aber nicht im Backofen, den musst Du jetzt nämlich vorheizen: 240°C Ober- und Unterhitze/Umluft/normal halt. Weil Du ja die Backofentür offen gelassen hast und die Küchentür zu, hast Du es in der Küche nun mummelig warm und kannst den Teig dort wunderbar nochmal gehen lassen, und zwar ca. 20 Min. Dieser Wert ergibt sich daraus, dass es bei mir so lange dauert, bis der Ofen voll aufgeheizt ist. Zufälle gibt's! Jetzt schneidest Du den Brotlaib mit einem scharfen Messer diagonal ein, weil er sonst beim Backen aufreißt, und schiebst ihn auf der zweiten Schiebeleiste von unten (oder sonstwie mittig) in den Ofen.

Gebacken wird für 10 Minuten bei 240°C und dann für weitere 40 Minuten bei 180°C. Manchmal wird das Brot so dunkel, dass ich nach der Hälfte der Zeit auf 150°C runterregle, die Backzeiten kommen aber trotzdem einigermaßen hin. Auf einem Rost abkühlen lassen.

Am liebsten esse ich dieses Brot einfach nur mit Butter oder Frischkäse, mehr braucht kein Mensch. (Es sei denn, mein Held macht seinen Regensburger Wurstsalat, das ist natürlich etwas anderes.)


Süße Chilisauce

Weil die geilsten Leckereien ja gerne knallvoll mit Glutamat und Stabilisatoren sind und ich mit so was ungerne mein selbstgemachtes thailändisches Dreigängemenü abwerte, mach ich die süß-scharf-salzig-leckere knallrote Chilisauce halt selber.

Zutaten für süße ChilisauceDas geht ganz leicht, Du brauchst dazu nur:

Als erstes schneidest Du von den Peperonis die Stiele ab, schneidest sie dann längs auf und pulst die Kerne raus. Die sauberen Schoten gibst Du in eine Schüssel, übergießt sie mit kochendem Wasser und lässt sie 15 Minuten darin ziehen. In der Zwischenzeit hackst Du die Knoblauchzehen und die kleinen Chilies und gibst beides zusammen mit Essig, Salz, Zucker in einen hohen Mixbecher. Die abgetropften Peperonis schneidest Du grob in Stücke und gibst sie mit dazu.

Als nächstes muss das Ganze mit einem Pürierstab sämig püriert werden. Ich empfehle Dir dringend(!), beim Pürieren die Luft anzuhalten, das freiwerdende Capsaicin kratzt nämlich ordentlich im Hals. Da ich meine Chilisauce am liebsten mag, wenn man die Zutaten noch erkennt, püriere ich nur ca. 15 Sekunden (die können ganz schön lang werden, wenn man die Luft anhält).

Diese rote Sauce schüttest Du jetzt in eine kleine Pfanne oder in einen Topf Deiner Wahl und köchelst sie eine Viertelstunde bei mittlerer Hitze. Damit nichts verklumpt, solltest Du viel rühren. Durch die Wärme kocht die Sauce ein und der Zucker geliert, so dass Du am Schluss eine sämige Konsistenz wie sehr weiche Marmelade hast. Für den asiatischen Touch und als salzigen Geschmackskick rührst Du nach dem Abkühlen noch die Fischsauce unter. Fertig!


Frische Frühlingsrollen mit Dip

Frühlingsrollen mit Dip
Schick, nicht wahr? Und einfach ist es auch.

Du brauchst für den Dip:

Hierzu gibts nicht viel zu erklären: Alle Zutaten vermischen. Sensible Gemüter wissen schon selbst, dass sie die Chilikerne lieber rauspulen und dürfen sich der Thematik zaghaft nähern.

Du brauchst für 8 Rollen:

Die Garnelen wirfst Du für vier Minuten in kochendes Wasser, lässt sie abkühlen und schälst sie. Wenn sie am Rücken noch einen schwarzen Strich haben: Das ist der Darm, den wollen wir nicht. Schneide mit einem scharfen Messer längs in den Rücken hinein und pule ihn raus. Reste kannst Du unter warmem Wasser abspülen. Wenn Du für das Rezept Hühnerfleisch nehmen willst, schneide die Filets quer zur Faser in zentimeterdicke Streifen und blanchiere diese ebenfalls für ein paar Minuten in gerade eben siedendem, aber nicht kochenden Wasser. Wenn Du sie kochst, werden sie ziemlich sicher zäh. Das Fleisch dann abkühlen lassen.

Dann übergießt Du die Nudeln mit heißem Wasser und lässt sie 10 Minuten einweichen, dann abtropfen und abkühlen lassen. Die Kräuterblätter werden nur, wenn's nötig scheint, gewaschen, sie verlieren dabei viel Aroma. Wenn sie gut ausschauen, einfach von den Stielen zupfen und bereitstellen.

Die Möhre schneidest Du in so dünne Streifen, wie es Dir möglich ist, und nicht in so dicke Hauer, wie ich es gemacht habe. Wenn Du einen Julienneschneider hast: Glückwunsch. Ich hobele sie mittlerweile mit einem Sparschäler längs in dünne Streifen und schneide diese dann in Stifte. Spezialwerkzeug ist nicht so meins. So, die Füllung steht damit bereit.

Die Frühlingsrollenhüllen sind tellergroße halbdurchsichtige Platten, etwa so wie auf dem Bild unten links. Die weichst Du einzeln in einer großen Schüssel lauwarmen Wassers ein, bis sie schlabberig werden. Das geht ziemlich schnell, vielleicht 20 Sekunden. Du merkst am besten, wann sie gut sind, wenn Du eine Hand darunter hältst. Sie legen sich dann darum und Du kannst sie so auch gut aus dem Wasser holen, ohne dass sie reißen.

Frühlingsrollenpapier Frühlingsrollenpapier
Die Frühlingsrollenhülle legst Du auf eine Unterlage und belegst sie schön mittig nacheinander mit 4-6 Basilikumblättern, etwas Möhre, etwas Nudeln, 2 Garnelen oder Hühnchenstücken, einem Klecks Chilisauce und etwas Koriander. Perfektionistin, die ich bin, achtele ich die Zutatenmengen vorher, dann vertue ich mich nicht bei der Dosierung.

Füllung
Zum Aufrollen schlägst Du erst die kurzen Enden beherzt ein, und ziehst dann eine der langen Seiten über die Füllung. Dann rollst Du zur noch offenen Seite hin zu. (Man rollt sie so fest, dass sie hinterher die Konsistenz eines noch unentschlossenen, aber nicht abgeneigten Penisses haben. - Ich denke, jetzt weiß wirklich jeder, was gemeint ist.) Da die Rollen leicht austrocknen und porös werden, bereitest Du sie am besten erst kurz vor dem Essen zu und besprenkelst sie mit etwas Wasser. Sicherheitsfanatiker legen dann noch eine Frischhaltefolie darüber.

Fertig. Und der Chichi-Asia-Schuppen kann einpacken.


Selbstgemacht: einen PC* (*Sekundärliteratur erforderlich)

Das Laptop ist wegen Überbeanspruchung zum dritten Mal in Reparatur, ohne Ruckler laufen ohnehin nur noch 2D-Adventures, an neue Spiele mit Directx 11 ist gar nicht zu denken und vor der nächsten Gamescom muss dringend etwas passieren, sonst weine ich. Es ist also so weit, ein neuer PC muss her. Und wenn wir aus der Laptop-Ära etwas gelernt haben, dann, dass die spielefähigen Teile abartig teuer sind, Ersatzteile erst recht, und Klein-Else ein Laptop gar nicht selbst aufrüsten kann. Als Trutzburg der eigenen Handlungsfähigkeit liebäugele ich also mit dem guten alten - und natürlich selbstgesteckten - Desktop-PC.
Hierzu brauchst Du:

PC-Einkauf

* und das wichtigste: 1 Gamestar Hardware Ausgabe 01/2012. Das Magazin hat aber auch online eine super Anleitung: Hier geht es zur Bauanleitung bei Gamestar.de
...und hier die Kaufberatung, je nach Neigung und Budget: Hier geht es zur Kaufberatung bei Gamestar.de

Oben auf dem Foto siehst Du das Ensemble, das ich mir bei einem fulminanten Kaufrausch bei Caseking.de geleistet habe. Und das, obwohl ich Shopping hasse.

Frisch ans Werk und keine Angst, dies ist nur ein Mainboard.
Mainboard

Ein solches hat immer eine Anleitung mit Landkarte beiliegen, in der Du nachlesen kannst, was wo eingestöpselt werden muss. Im Bild oben links sind die vier RAM-Bänke, darunter in das dramatisch eingekreiste Kläppchen kommt der Prozessor, ganz unten siehst Du die ganzen Anschlüsse, die hinterher hinten aus dem Rechnergehäuse rausgucken - womit Du jetzt auch schon erahnst, wie herum Du das Dings ins Case baust. Rechts oben neben den RAM-Bänken siehst Du einen dicken schwarzen Anschluss mit vielen Kästchen, da wird die Stromversorgung fürs Mainboard eingestöpselt (feste drücken). Direkt darunter die L-förmigen Teile sind SATA-Anschlüsse für die Festplatten, die schnelleren (SATA 6G) sind farblich besonders gekennzeichnet, hier grau. Die senkrechten schwarzen Steckplätze im rechten Bereich sind für diverse Karten, der größte ist für die Grafikkarte. Ganz rechts siehst Du noch einige fitzelige Pins, da schließt man so Dinge wie Gehäuselüfter und die Power- und Reset-Schalter an. Eine Frickelarbeit, bei der man vorher nicht zu viel Kaffee getrunken haben sollte.

Folgende Vorgehensweise kann ich empfehlen:

  1. Alle Komponenten erstmal auf einen Stapel neben Dich legen.
  2. Du brauchst einen Arbeitsplatz mit fester und gleichzeitig nachgiebiger glatter Unterlage (Moosgummimatte auf Tisch oder so) und Schälchen für Schrauben und Kleinzeug. Auf dem Teppich (wie ich's gemacht habe) solltest Du nicht arbeiten, die statische Aufladung soll angeblich zu stark sein. Ich glaub das sofort, aber die Alternative wäre der Küchentisch gewesen und ich weiß nicht, was der Fachmann zur Leitfähigkeit von Brotkrümeln sagt.
  3. In der Nähe brauchst Du ein Heizungsrohr, an das Du ab und an dranpackst, um Dich zu erden. Bitte heute nicht die Polyester-Plüschpuschen tragen, die auf dem Teppich so schöne Funken sprühen.
  4. Nimm Dir die Gamestar-Anleitung und lies den nächsten Arbeitsschritt, ja, nur einen und nicht fünf, und verstehe ihn.
  5. Hol Dir das Teil, das als nächstes eingebaut wird, packe es ganz aus und lege alles Zubehör, das in der Packung ist, vor Dich.
  6. Lies die Anleitung, die in der Packung ist.
  7. Jetzt solltest Du einigermaßen sicher sein, wo und wie Du die nächste Komponente einbauen musst. Beachte, dass man manchmal schon fester drücken muss, bis eine Verbindung einrastet, aber Gewalt in dem Fall echt keine Lösung ist. Prüfe lieber, ob das Ding richtig herum steckt und alle Hebel gelöst sind und kein anderes Teil im Weg ist.
  8. Packe jetzt alle übrig gebliebenen Teile (ja, das kommt vor) zusammen mit der Anleitung wieder zurück in die richtige Verpackung, damit nichts durcheinanderkommt, was vielleicht später noch gebraucht wird. Diese Sachen dann auf einen weiteren Stapel legen.

Wenn Du die Gamestar-Anleitung Teil für Teil abarbeitest und Dir immer den Beipackzettel des jeweiligen Bauteils dazu nimmst, dann ist das ganze gar nicht schwierig.

Hier patsche ich die Wärmeleitpaste auf den Prozessor. Es gibt auch Wärmeleitpads, bei denen nur noch die Schutzfolie abgezogen werden muss. Wichtig ist hierbei vor allem: Paste ODER Pad, nie beides.
Prozessor Prozessor

Hier mache ich stolz ein Foto, BEVOR ich feststelle, dass ich den Prozessorkühler "Alpenföhn Triglav" (das ist das Hochhaus in der Skyline bzw. das Matterhorn im Panorama) um 90 Grad verdreht aufgebaut habe.
Mainboard
Was absolut keine gute Idee ist, weil er so mit dem Arbeitsspeicher kollidiert. Losschrauben, umtüddeln, unschuldig pfeifen... Solange Du keinen Blog schreibst, wird es niemand je erfahren.

Wenn alles drin und dran ist, schickst Du ein Gebet an ein höheres Wesen Deiner Wahl und drückst den Power-Knopf. Wenn Dein neuer Rechenknecht sodann
1) überhaupt was tut,
2) nicht hysterisch piept,
3) früher oder später sein Begehr nach einem Betriebssystem artikuliert,
kannst Du Dir auf die Schulter klopfen. Installiere zuerst Dein Betriebssystem auf die SSD. Wenn das läuft und auch anstandslos neu hochfährt, installierst Du die Mainboard-Treiber, die Du in Deiner Mainboard-Schachtel auf CD-ROM findest. Es ist nicht nötig, jedes Tool von der CD-ROM zu installieren, die Treiber reichen erstmal völlig. Schreib Dir am besten auf, welche Du installiert hast. Wenn nach dem Neustart alles läuft, installierst Du die Treiber Deiner Grafikkarte. (Alles wie oben.) Danach kannst Du - Neustart - erstmal die Auflösung hochdrehen und die schönen Farben bewundern. Schau in den Gerätemanager, ob das System noch irgendwelche Unklarheiten bezüglich seiner Komponenten hat, oder ob er alles brav erkennt.

Tja, und wenn nicht? Wenn er gar nix macht, oder nur blöd piepst? Dann checkst Du nochmal alle Daten- und Stromverbindungen (wichtig: auch den Stromschalter hinten am Netzteil), schaust insbesondere, ob alle Steckkarten und RAM-Riegel richtig eingerastet sind. Wenn das Mainboard piepst, schaust Du in den Beipackzettel, dort steht meist drin, was "kurz-lang-lang" zu bedeuten hat. Und wenn gar nichts mehr hilft, dann hilft sicher der Profi an der Ecke.

Bei mir jedenfalls ist alles gutgegangen, deshalb fasse ich mich jetzt auch kurz und spiele eine Runde L.A. Noire. Das kann ich nämlich jetzt endlich. Und danach Skyrim.


Spaghetti Carbonara

(wie üblich für zwei mit Nachschlag)
Du brauchst:
150g geräucherten Speck
3 Knoblauchzehen
200ml Schlagsahne
3 Eigelb
80g Parmesan
1 Handvoll grob gehackte Petersilie
reichlich grob gemahlenen schwarzen Pfeffer
350g Spaghetti

Den Speck in dünne Streifen schneiden, kross braten und auf Küchenkrepp abtropfen. Den Knoblauch zerdrücken, in einer Schüssel mit der Schlagsahne und den Eigelben verrühren. Den Parmesan reiben und unter die Ei-Sahne-Masse rühren. (So viel Parmesan einstreuen, bis die Masse deutlich dickflüssiger wird.) Die Spaghetti al dente kochen, abgießen und zurück in den Topf geben. Den krossen Speck, die Petersilie, den Pfeffer und die Soße dazugeben und auf der warmen Kochplatte gut vermischen. So lange rühren, bis alles verteilt ist und sich die Sauce gut über die Pasta gezogen hat und leicht eindickt. Dann auf vorgerärmte Teller geben und nochmal mit frisch gemahlenem Pfeffer überstreuen und schnell aufessen.

Der Unfairness halber sollte ich noch hinzufügen, dass ich über das arkane Wissen meines Schwiegertigers verfüge, wie man den Speck besonders toll hinbekommt, aber das darf ich nicht preisgeben.


Gedämpfter Fisch in Chili-Limetten-Sauce (thailändisch)

Ein Fisch von 600g reicht für 2 Personen als gut bemessene Vorspeise, als Hauptgericht nur für einen.

Du brauchst:
1 großen Topf mit Dämpfeinsatz
1 Fisch, z.B. Buntbarsch, küchenfertig ausgenommen und tiefgekühlt, möglichst nicht länger als der Topf (Die Frau von Welt geht auch mal mit 'nem Zollstock zur Fischtheke.)
4 Stängel Zitronengras
4 rote Chilies
1 grüne Chili
4 Knoblauchzehen
3 Teel. brauner Zucker
10 weiße Pfefferkörner
6 Essl. Limettensaft
6 Essl. Fischsauce
1 kl. Handvoll Koriander, grob gezupft
1 unbehandelte Limette, in Scheiben geschnitten

Den tiefgekühlten Fisch kurz unter fließend warmem Wasser abspülen und auf jeder Seite an der dicksten Stelle 3x einschneiden. Vom Zitronengras den weichen Kern freischälen. Die harten Blätter grob hacken, den weichen Kern in Ringe schneiden. Den Boden des Topfes bis unter den Dämpfeinsatz mit Wasser füllen, die groben Zitronengras-Blätter einstreuen. Den Fisch auf den Einsatz legen und die feinen Zitronengrasringe über den Fisch und auf den Dämpfeinsatz streuen. Deckel drauf und das Wasser zum Kochen bringen, dann bei niedriger Hitze (bei mir Stufe 2 des Elektroherdes) 45 Minuten dämpfen. (Dieser Wert gilt für einen relativ dicken, gefrorenen Fisch; bei aufgetauten, frischen, dünneren Fischen kann man auch mit 15 Minuten hinkommen. Der Fisch ist gar, wenn man die Rückenflosse leicht rausziehen kann.)

Während der Fisch gart, bringst Du die Sauce auf den Weg, geht ganz flott: Die Chilies und Knoblauchzehen hacken und mit dem Zucker und den Pfefferkörnern im Mörser grob zerstoßen. Die Paste dann mit Limettensaft und Fischsauce verrühren.

Wenn der Fisch gar ist, fummelst Du gröbere Zitronengrasreste ab, hebst Du ihn auf eine Platte oder einen Teller, übergießt ihn mit der Sauce und streust Korianderblätter drüber und dekorierst mit den Limettenscheiben.

Thailändischer Fisch


Grünes Thaicurry

Mein Klassiker, gibts bestimmt einmal in der Woche und hilft gegen jedwede Missstimmung - einfach die Menge der Chilies erhöhen, bis man nichts anderes mehr merkt.

Für zwei enthusiastische Esser (mit Nachschlag) brauchst Du:
1 mittelgroße gehackte Zwiebel
1 1/2 Essl. grüne Currypaste
375ml Kokosmilch
125ml Wasser
6 Kaffir-Limettenblätter, längs durchgerissen
150g gemischte grüne Thaigemüse, in Stücke geschnitten (z.B. Schlangenbohnen, Erbsen-Auberginen, Eier-Auberginen, Pfefferrispen, grüne Peperoni)
250g Hähnchenbrust, kleingeschnetzelt
2-4 Chilies, in Ringe geschnitten
1 Handvoll Thaibasilikum
1 1/2 Essl. Limettensaft
1 Essl. Fischsauce
1 Teel. brauner Zucker
Jasminreis als Beilage

Am besten bereitest Du alle Zutaten vor, bevor Du den Herd einschaltet, dann geht die Kocherei am stressfreiesten und es sieht dazu noch total professionell aus. Alle Zutaten werden mundgerecht kleingeschnitten, denn in Thailand isst man mit Gabel und Löffel, geschnitten wird am Tisch nichts mehr.

Fertig? Los: In einer großen Pfanne mit hohem Rand erhitzt Du einen Schuss neutrales Öl und brätst die Zwiebel an, bis sie leicht glasig wird. Dann die Currypaste dazugeben und die Paste mit einem Löffel auseinanderdrücken und verteilen, bis sie duftet. Dann Kokosmilch und Wasser zugeben und rühren, bis sich die Currypaste vollständig aufgelöst hat. Dann kannst Du die Kaffirblätter reinwerfen und auch das Gemüse. Wenn das Gemüse noch gefroren ist, stell Deine Küchenuhr hier auf 20 Minuten, bei frischem Gemüse auf 15 Minuten. Der Countdown läuft. Schalte den Herd runter, dass das Curry allenfalls noch leise köchelt, bei mir ist das Stufe 2. Bei 12 Minuten Restzeit wirfst Du das kleingeschnittene Hühnerfleisch dazu (das Curry darf dann nicht mehr kochen, sonst wird das Huhn zäh), bei 3 Minuten das Thaibasilikum, die Chilies, Fischsauce, Zucker und Limettensaft und rührst ordentlich um. Nochmal abschmecken, ob es auch richtig schön scharf-salzig mit einem Hauch Süße ist, und mit Jasminreis servieren. In Reichweite sollten auch Tempotücher liegen, denn wenn die Nase beim Essen nicht läuft, dann ist's nicht scharf genug und nur der halbe Spaß.

Zutaten Thaicurry
Links die üblichen Verdächtigen aus dem Asiamarkt, rechts das sehr harmlos schauende Ergebnis.


Selbstgemacht: einen Rock

Rock...mit Mutters eigens für mich zurechtgeschnittenem Schnittmuster, Stoff vom Grabbeltisch und der Liste der möglichen Fehler, die ich abzuarbeiten gedachte. Dafür hat es ganz gut hingehauen.

Hierbei hab ich endlich gelernt, wie man einen verdeckten Reißverschluss in eine Seitennaht so einnäht, dass er hinterher nicht gerümpelig aussieht. Das macht man nämlich so:

Reißverschluss 1 Reißverschluss 2 Reißverschluss 3 Reißverschluss 4

  1. Seitennaht mit der Nähmaschine zunähen: Mit großem Stich über die Länge des künftigen Reißverschlusses, dann vor-rück festnähen, dann mit normalem Stich die Seitennaht bis unten fertignähen.
  2. Seitennaht auseinanderbügeln.
  3. Von links den Reißverschluss auf die auseinandergebügelte Naht legen, wie er später auch festgenäht sein soll. Dann mit Reihgarn von Hand provisorisch festnähen (Bild 1 von links und Bild 2 von rechts).
  4. Seitennaht von oben bis zum Vor-Rück-Genähten wieder auftrennen (Bild 3). Jetzt kann man den Reißverschluss auf und zu machen und er ist wunderbar fixiert und nichts verrutscht mehr.
  5. Reißverschluss mit der Nähmaschine festnähen (Bild 4, da war's schon dunkel).
  6. Reihgarn wieder auftrennen.
  7. Von sich selbst total beeindruckt sein.