onlinefräulein.de

Hier soll schnellstmöglich ein aussagekräftiger, vor Wortwitz sprühender Einleitungstext hin, der das ganze Unterfangen griffig auf den Punkt bringt – zumal ich neulich mit Grauen feststellte, dass Facebook diesen Text bei Verlinkungen übernimmt. Leb erstmal ohne!

26.12.2012

Bürgermeister deFacto zurück im Amt!

Wenn Du Dich jetzt fragst, was das nun wieder heißen soll, dann werden Dir die folgenden Infos zwar Klarheit bringen, aber keine Hilfe. Denn dann gehörst Du nicht zu denen, die der grandiosen Wirtschaftssimulation SimCity 4 hinterhertrauern (was zunächst widersinnig scheint, weil das Ding gar nicht weg ist, sondern hämisch grinsend im Regal rumsteht). Aber es schmiert halt unter Windows 7 gerne mal ab. Sehr gerne. Ziemlich zuverlässig sehr gerne. Und kommentarlos, was den geneigten Spieler umso frustrierter zurücklässt.

Sim City 4 stürzt ab

Das Problem scheint darin zu bestehen, dass Windows 7 kein ausgeprägter SimCity-Fan ist. Deshalb beendet es das Spiel - und haut alle Deine liebevoll angelegten und leider ungespeicherten Stadtviertel in den Orkus - sobald es was besseres zu tun zu haben meint (was ständig vorkommt, obwohl niemand durchblickt, was es da wieder treibt). Aber: Du kannst Windows 7 zum begeisterten Städtebauer machen und das geht so: Gehe bei laufendem Spiel in den Taskmanager und dort auf Prozesse. Mache einen Rechtsklick auf die SimCity4.exe, wähle "Priorität festlegen" und setze selbige auf "hoch". Das wars schon. Nichts zu danken.

Sim City 4 Auflösung ändern

So, jetzt läufts und schlagartig erinnerst Du Dich wieder daran, dass damals 4:3-Auflösung das war, was man halt hatte. Nostalgie hin oder her, ein verzerrtes Bild ist nicht schön. Das machst Du wieder hübsch, indem Du auf Deine SimCity-Verknüpfung rechtsklickst, auf Eigenschaften gehst, in dem Reiter "Verknüpfung" in das Feld "Ziel", hier sind wir richtig. In diesem Feld steht ein Pfad und der bleibt auch inklusive der Anführungszeichen da stehen. Nur hinter das letzte Anführungszeichen setzt Du nun ein Leerzeichen und dahinter dies:
CustomResolution:enabled -r1680x1050

Sollte Dein Bildschirm eine Auflösung von 1680 x 1050 Pixeln haben, sieht das Spiel jetzt total super aus, und wenn nicht, total scheiße. Das liegt daran, dass 1680 x 1050 die Auflösung ist, die ich haben will, aber die Du vielleicht überhaupt nicht haben willst und deshalb schreibst Du besser eine Auflösung Deiner Wahl rein.

Großartig, der Winter kann kommen:

Wie bitte, das neue Sim City erscheint schon im März 2013? Neumodischer Kram, bleib mir wech...

23.09.2012

Gestatten: Hübsch feige!

Da hab ich mir wieder einen Bock geschossen. Vielleicht erinnert sich ja noch jemand an mein Kupfersalmlerdesaster, mit den letzten Neuzugängen ist mir das genaue Gegenteil passiert. In meinem Bemühen, mir bloß keine marodierenden Rüpel der Flossenzunft mehr zuzulegen, hab ich ganz verhuschte Hasipuschel gekauft. Der Mittelweg scheint ein schmaler Grat zu sein.

Rasbora dorsiocellata macrophtalma Der Rasbora/Brevibora dorsiocellata macrophthalma (Kleiner Augenfleckbärbling, auch Kleiner Leuchtaugenbärbling, Leuchtaugenrasbora) - mehr Namen als ein monegassischer Adliger - ist ein ca. 3 cm kleiner Südostasiate und einer der wenigen Süßwasserzierfische mit echtem Schwarmverhalten. Während die meisten anderen Fischarten gerne einzeln ihrer Wege schwimmen und sich nur aus Angst zu einem Schwarm verklumpen, ist der Kleine Augenfleckbärbling fast immer im Trupp unterwegs. Er fühlt sich in bepflanzten Aquarien wohl, trotzdem frisst er keine Pflanzen, er buddelt keine Pflanzen aus, er mobbt weder Garnelen noch andere Fische, er schmeißt keine Schnecken gegen die Scheibe, er ist ein Fisch von Benimm und feinen Sitten. Und wunderschön ist er noch dazu, mit seinem silbrigen Leib, der hübschen Rückenflosse mit schwarzem Augenfleck, dem blau-irisierenden Auge, der putzigen schlanken Ellipsenform. Wunderprächtig, dachte ich mir, und kaufte einen Schwung.

Da ich mich stets bemühe, aus Erfahrungen zu lernen, wollte ich es diesmal ganz richtig machen, Stichwort: Keimanpassung - dieses Gehampel kann, wer will, weiter unten nachlesen. Kurz gesagt, hatte ich hohe Ausfälle bei der Eingewöhnung der recht filigranen und wenig stressfesten Fischlein, von insgesamt 24 blieben mir 15. Das sollte mich eigentlich wirksam davon abhalten, nochmals welche dazuzukaufen.

Nun tritt das zweite Problem auf den Plan: Ich hatte hier berichtet, dass mir angstfreie Fische beim allwöchentlich notwendigen Gärtnern gehörig auf den Zeiger gehen - nun, ängstliche Fische gehen mir noch mehr auf den Zeiger. Jeeedesmal dieser Aufriss, bloß weil ich ein paar Pflänzchen stutzen möchte, da muss man doch nicht direkt in blinder Panik gegen die Scheibe bumsen. Nein, wenn man ein gemeinsames Hobby mit diesen Tierchen betreibt, dann sollten idealerweise auch alle Spaß daran haben. Mir schleierhaft, woran die Rasboras Spaß haben, vielleicht sogar an einem gut bewachsenen Aquarium, die Begeisterung für die Instandhaltung eines solchen geht denen jedenfalls völlig ab.

Nicht nur, dass sie sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit wie dulle aufregen, sie springen zudem auch noch aus dem Becken. Wenn man's nicht rechtzeitig sieht, machste da nix mehr. Der auch nicht. Das ist nun dreimal passiert, bleiben also zwölf beim Zehn-kleine-Negerlein-Spiel. So langsam wird es knapp mit dem Schwarm-Feeling, das sie brauchen. Nur kann ich keine Kollegen dazukaufen, weil die zum Versterben neigen. Vielleicht sollte ich sie abgeben an jemanden, der ein Riesenbecken mit einem größeren Schwarm hat. Aber noch fällt es mir schwer, mich von ihnen zu trennen, sie sind so schön.

Exkurs: Keimanpassung in Aquarien – Theorie und Praxis

Bei neuem Besatz in laufendem Aquarium passiert es gerne mal, dass die Fische umkippen, weil sie die Keime, die die jeweils anderen bei sich tragen, nicht gewöhnt sind (vor allem, wenn sie von einem anderen Händler kommen). Kein Wasser in fremden Ländern trinken ist ein vergleichbarer Schauplatz. Damit sich nun die neuen Fische langsam an die Keime in meinem laufenden Aquarium gewöhnen können, kommen sie erstmal in ein Quarantänebecken. Da werden sie ein paar Tage beobachtet, ob sie Krankheitszeichen zeigen. Dann gibt man mit und mit Wasser aus dem großen Aquarium dazu, ich hab pro Tag erst 1/2 Liter, dann 1 Liter, dann 1 1/2 Liter usw. rübergeschippt. Wenn man sicher ist, dass sie sich dran gewöhnt haben und keine Krankheiten ausgebrochen sind, beginnt man, die Fische im großen Aquarium an die Keime der neuen Kollegen zu gewöhnen und schippt mit und mit Wasser aus dem Quarantänebecken dort hinein und beobachtet fleißig, ob einer komisch guckt. Im Idealfall hat man also 1 Woche mit reiner Fischbeobachtung im Quarantänebecken verbracht, 1 Woche Keimanpassung im Quarantänebecken, 1 Woche Keimanpassung im großen Aquarium und dann wuppt man die Neuen rüber und alles ist feini.

So weit die Theorie. Ja scheiße. Einer starb direkt vor Schreck beim Einsetzen ins Quarantänebecken, ein weiterer hing am nächsten Morgen tot in einer Pflanze. Dann war erstmal Ruhe, aber die Fische im Quarantänebecken waren sehr zaghaft und mochten auch nicht gescheit fressen. Ich hab versucht, es ihnen mit Hornkraut und abgekochten Tontöpfen ein bisschen wohnlich zu machen, aber es nützte nichts, sie hockten blass in einer Ecke.

Weil sie mir so leid taten und ich den Eindruck hatte, dass sie an Stress gestorben sind und nicht an irgendwelchen Krankheiten, hab ich die Wasser-hin-und-her-kipp-Aktion ein bisschen abgekürzt und nach zwei Wochen die kleinen Kerlchen in das schöne große Pflanzenaquarium überführt. In den nächsten Tagen starben wieder zwei. Das mühsame Rausfischen der Fischleichen konnte ich mir jetzt sparen. Der sorgenvolle morgendliche Blick ins Aquarium zeigte mir eine sehr glückliche Amanogarnele mit einem sehr toten Fischi unterm Arm, nicht bereit, diesen so bald wieder rauszurücken.

Was nu? Die verbliebenen acht berappelten sich, waren fit und fühlten sich wohl. Aber acht sind noch kein ordentlicher Schwarm. Also ging ich in den Laden und kaufte nochmal zwölf, packte diese aber direkt ins große Becken, den Stress mit dem Quarantänebecken wollte ich denen dann doch ersparen. Ich fürchte, bei dieser Charge habe ich den Rest vom Schützenfest erwischt, denn es waren einige dabei mit graufleckigem Körper, einige hatten auch angefressene Flossen und sie machten einen recht kläglichen Eindruck. Genau diese ramponierten starben mir auch innerhalb der nächsten zwei Wochen. Meine Garnelen wähnten sich im Schlaraffenland.

Außerdem war bei dieser Charge versehentlich ein Gabelschwanzleuchtauge mit von der Partie, das sich daran machte, ziemlich hoffnungslos nach seinen Kumpels zu suchen, ein ziemlich trauriger Anblick. Mein Held, der besser im Keschern ist als ich, fing ihn am nächsten Morgen wieder raus und wir brachten ihn zurück in den Laden.

Letztlich blieb also ein Schwarm von 15, fit und schön und ich mach den Terror echt nie wieder.

11.08.2012

Update: Gärtnern für Regenwurmphobiker

Es wird ja auch Zeit, man kann nicht immer nur übers Essen schreiben. Man kann stattdessen auch übers Trinken schreiben. Gerade sitze ich zum Beispiel mit meinem Teechen (!) vor dieser Aussicht:

Aquarium im Juli 2012
Der Scharfsichtige bemerkt sofort: Aha, vorne links sind Echinodorien eingezogen, die Heteranthera zosterifolia und die Limnophila sessiflora wachsen wie blöde, da wird sie gelegentlich mit der Machete durch müssen, aber die Pogostemon erectus und die Blyxa japonica konnten sich erwartungsgemäß nicht halten.

Hier der aktuelle Pflanzenbestand in seperater Liste, (das will doch auf Dauer keiner hier lesen und es bläht den Text so auf).

Gedüngt wird mittlerweile wöchentlich nach 50%igem Wasserwechsel, und zwar 40ml Eisenvolldünger und 30ml Aquarebell NPK, CO2 mit Nachtabschaltung 20mg/l, Beleuchtungszeit 9 bis 19 Uhr.

Kaum macht man es richtig, schon funktioniert's.

28.05.2012

Für Eigenbrötler: rustikales Kümmelbrot

Eigentlich bin ich ja zu faul zum Backen. Was mich dennoch dazu antreibt, sind die Vorbehalte, die der normaldeutsche Konsument gegenüber der Verwendung von Kümmel hegt. Keine Ahnung, warum dieses Gewürz so rasend unbeliebt ist, ich könnt mich reinlegen und drin rumrollen - was mich aber auch nicht weiterbringt, wenn ich ein leckeres Kümmelbrot will. Dagegen hilft nur:
1. nach Regensburg fahren und in der Wurstkuchl an der Donau schwarze Kipferl aus dem Brotkorb klauen
oder
2. sich den Weg sparen und tolles Kümmelbrot selberbacken.

Hierzu brauchst Du nicht:

Das ist nämlich auch so'n Gimmick, dieses Brot schmeckt wie richtiges Sauerteigbrot, aber man muss nicht tagelang einen Sauerteig zurechtpäppeln.

Brot Also, geht los, Du brauchst (diesmal wirklich):

Das Mehl in eine große Schüssel sieben und mit Hefe, Salz und Kümmel gut durchmischen. Die Buttermilch in einem Topf oder der Mikrowelle handwarm erwärmen. Die warme Buttermilch und den Zitronensaft langsam zur Mehlmischung gießen, während Du mit Mixer und Knethaken das ganze zu einem glatten Teig vernudelst. Eventuell musst Du noch nachkneten, dann die Hände und die Arbeitsplatte reichlich einmehlen. Den glatten Teig ca. 45 Min gehen lassen, bis sich sein Volumen veranderthalbfacht hat. Ich tu ihn dazu in der Schüssel mit einem Geschirrtuch darüber in den Backofen auf niedrigster Temperatur. Das kann aber schon zu viel sein, deshalb halte ich die Ofentür mit einem Holzlöffel etwas offen. Dafür mache ich die Küchentür zu.

Jut, den gegangenen Teig knetest Du kurz auf der Arbeitsplatte durch und formst ihn zu einem schönen Laib. Den legst Du auf ein Backblech mit Backpapier und deckst ihn mit dem Geschirrtuch wieder ab. Nun muss der Teig nochmal gehen, aber nicht im Backofen, den musst Du jetzt nämlich vorheizen: 240°C Ober- und Unterhitze/Umluft/normal halt. Weil Du ja die Backofentür offen gelassen hast und die Küchentür zu, hast Du es in der Küche nun mummelig warm und kannst den Teig dort wunderbar nochmal gehen lassen, und zwar ca. 20 Min. Dieser Wert ergibt sich daraus, dass es bei mir so lange dauert, bis der Ofen voll aufgeheizt ist. Zufälle gibt's! Jetzt schneidest Du den Brotlaib mit einem scharfen Messer diagonal ein, weil er sonst beim Backen aufreißt, und schiebst ihn auf der zweiten Schiebeleiste von unten (oder sonstwie mittig) in den Ofen.

Gebacken wird für 10 Minuten bei 240°C und dann für weitere 40 Minuten bei 180°C. Manchmal wird das Brot so dunkel, dass ich nach der Hälfte der Zeit auf 150 Grad runterregle, die Backzeiten kommen aber trotzdem einigermaßen hin. Auf einem Rost abkühlen lassen.

Am liebsten esse ich dieses Brot einfach nur mit Butter oder Frischkäse, mehr braucht kein Mensch. (Es sei denn, mein Held macht seinen Regensburger Wurstsalat, das ist natürlich etwas anderes.)

10.05.2012

Linktipp: Kräuterweiblein 2.0

Früher hatten selbige ja bucklig und zauselig zu sein, heute servieren sie Dir nonchalant einen Sherry zu den Sauerampferbällchen, die sie nicht nur selbstgekocht, sondern auch just mit der Spiegelreflex auf mannigvielmillionen Pixel gebannt haben, um dann ihre zarten Füße auf den knorrigen Holztisch zu schwingen und flott noch einen Blog zu verfassen - der sich überdies ebenso schwungvoll liest wie dieser Satz holprig und lang geworden ist.

Ich bin jedenfalls begeistert und will auch einen Kräutergarten in den südfranzösichen Bergen - am liebsten direkt einen mit der Gisa darin, dann könnten wir zusammen einen Zitronenverbene-Cocktail trinken! Aber solange ich kein Französich kann, les ich ihren Kräuter-und-Rezepte-Blog auf www.good-thyme.com.

24.04.2012

Lesetipp: Daniel Kehlmann. Alles.

Ich komme mir ja ein bisschen blöd vor, wenn ich einen Autoren empfehle, der a) noch lebt und b) ohnedies schon Bestsellerautor ist. Klingt etwa so, als täte ich verkünden, dass man bei Ikea super Teelichte kaufen kann (kann man nicht btw., aber soll ja auch nur ein einprägsamer Vergleich sein).

Gleichwohl: Dieser Hinweis ist jenen gewidmet, die grundsätzlich nie das lesen wollen, was schon tausende anderer Kinder lesen und die meinen, die besten Zeiten seien schon längst mit den guten durchgebrannt. Lest Kehlmann! Der Mann kann schreiben, der hat sogar was zu schreiben! Dass ich das noch erleben darf...

22.04.2012

Selbstgemacht: Süße Chilisauce

Weil die geilsten Leckereien ja gerne knallvoll mit Glutamat und Stabilisatoren sind und ich mit so was ungerne mein selbstgemachtes thailändisches Dreigängemenü abwerte, mach ich die süß-scharf-salzig-leckere knallrote Chilisauce halt selber.

Zutaten für süße ChilisauceDas geht ganz leicht, Du brauchst dazu nur:

Als erstes schneidest Du von den Peperonis die Stiele ab, schneidest sie dann längs auf und pulst die Kerne raus. Die sauberen Schoten gibst Du in eine Schüssel, übergießt sie mit kochendem Wasser und lässt sie 15 Minuten darin ziehen. In der Zwischenzeit hackst Du die Knoblauchzehen und die kleinen Chilies und gibst beides zusammen mit Essig, Salz, Zucker in einen hohen Mixbecher. Die abgetropften Peperonis schneidest Du grob in Stücke und gibst sie mit dazu.

Als nächstes muss das Ganze mit einem Pürierstab sämig püriert werden. Ich empfehle Dir dringend(!), beim Pürieren die Luft anzuhalten, das freiwerdende Capsaicin kratzt nämlich ordentlich im Hals. Da ich meine Chilisauce am liebsten mag, wenn man die Zutaten noch erkennt, püriere ich nur ca. 15 Sekunden (die können ganz schön lang werden, wenn man die Luft anhält).

Diese rote Sauce schüttest Du jetzt in eine kleine Pfanne oder in einen Topf Deiner Wahl und köchelst sie eine Viertelstunde bei mittlerer Hitze. Damit nichts verklumpt, solltest Du viel rühren. Durch die Wärme kocht die Sauce ein und der Zucker geliert, so dass Du am Schluss eine sämige Konsistenz wie sehr weiche Marmelade hast. Für den asiatischen Touch und als salzigen Geschmackskick rührst Du nach dem Abkühlen noch die Fischsauce unter. Fertig!

28.03.2012

Januar bis März: langer Kurzbericht vom Aquarium

Das ist das dumme am Bloggen: Wenn nichts passiert, hat man nichts zu schreiben, wenn viel passiert, kommt man nicht zum Schreiben. Bei dieser Gelegenheit möchte ich anmerken: Die ganzen Leute, die stereotyp und ohne eigene Erfahrungen dazu gemacht zu haben, behaupten, Aquaristik sei schön, aber vielviel Arbeit, haben alle recht.

Nun, was war gewesen? Nachdem mir die Algenplage einen Großteil der Pflanzen hingerafft hatte - und ich aus blindem Aktionismus heraus noch einige unansehnliche hinterherraffte, hatte ich Pflanzennachschub bestellt. Als der kam, waren es elf Grad minus in Münster und der Absender, der offenbar ähnlich verpeilt in der Weltgeschichte herumläuft wie ich, hatte das obligatorische Heatpack statt in die Transportkiste vermutlich in seine Socken gesteckt. Trotzdem war die Hälfte noch brauchbar und wurde eingepflanzt. - Klingt für den Laien erstmal harmlos, der Profi schreit hierbei schon warnend auf, die Rechnung folgte auf dem Fuße: Aufforstaktion schien geglückt, Fische zufrieden, Garnelen mordsverkatert.

unglückliche GarnelenWas die meisten außer mir wussten: Aquarienpflanzen (vor allem die, die über Wasser (emers) gezogen werden) werden mit Pflanzenschutzmitteln behandelt, die Schwermetalle enthalten, welche für Garnelen pures Gift sind. Deshalb soll man neu gekaufte Pflanzen eine Woche, besser zwei, wässern, bevor man sie einpflanzt. Zumindest dann, wenn man vermeiden möchte, dass die fleißigen Algenverputzer jegliche Reinigungsarbeit einstellen und sich an den höchsten Punkt des Beckens und wahrscheinlichsten Fluchtweg verkrümeln, wo sie starr hocken bleiben und ab und an allenfalls mal mit den Beinchen zucken. Was ein Elend.

Unseligerweise gehören Garnelen zu den optimistischeren Lebensformen, die sich in einem solchen Fall sagen: "Ich kann so nicht arbeiten, ich reise ab!" und dann findet man so ein Kerlchen am nächsten Morgen nicht wuselig im Becken sondern schrumpelig auf dem Perserteppich. Die einzig sinnvolle Therapie (außer für den auf dem Teppich, für den kam alles zu spät) besteht darin, täglich das Wasser zu wechseln, bis sich die Suppe weit genug verdünnt hat. Das schien mir als Buße für mich angemessen und so verbrachte ich eine Woche lang jeden Morgen mit Eimerschleppen statt Frühstück. Mit der Zeit rafften sie sich wieder auf und sind heute wieder fit. Ich habe dann noch vier dazugekauft, so dass ich jetzt über eine halbwegs schlagkräftige Truppe für die Beckengröße verfüge.

neue Pflanzen Der freundliche Wasserpflanzenversender verehrte mir übrigens als Wiedergutmachung der Frostschäden und vielleicht auch ein bisschen wegen der Garnelen eine Riesenkiste an echten Unterwasser-Wasserpflanzen, die er in seinen eigenen Becken gepflückt hatte (also submers und damit ungefährlich). Tatsächlich waren es solche Mengen, dass ich die Hälfte an eine nette Forenschreiberin weiterschenken konnte, und da ich ihr noch den ständig hochtreibenden Riccia-Moos-Teppich mit dazugepackt habe, hat sie jetzt die gleiche Schneckenplage wie ich.
Ich bin schon clever, nicht wahr?

Hier nun eine aktualisierte Gesamtliste der Pflanzen (von denen teilweise im Becken nur noch kleine Ableger vorhanden sind, die nicht mehr so recht wollen, aber wer weiß...):

Kleine Sorten:

große Sorten:

Ein Wort noch zum Gärtnern:

  1. In einem unbewohnten Aquarium zu gärtnern macht großen Spaß.
  2. Zu erleben, wie sich die Aquarienbewohner mit der Zeit an den Menschen gewöhnen und ihre Scheu verlieren, ist ein wahrer Quell der Freude.
  3. In einem Aquarium zu gärtnern, in dem die Bewohner jegliche Scheu verloren haben, ist eine Pest.

Neonfisch Otocinclus

Garnele

Neons knabbern einem die Sommersprossen vom Arm und schwimmen zwischen den Scherenarmen. Garnelen latschen einem haarscharf vor der Schere herum und gucken, ob man den Rasen richtig schneidet, und ich muss derweil gucken, dass ich ihre Fühler nicht kappe. Sie springen auch gerne auf die Pinzettenspitze und halten sich dran fest. Welse nuckeln sich an wirklich allem fest: Hände, Scheren, Schere von innen, Hand von innen, ich frag mich, wie diese schnulligen Kerlchen die Evolution bis hierhin überleben konnten.
Nachdem ich viel Geld für superlangstieliges Edelstahlwerkzeug ausgegeben habe, mach ich jetzt wieder fast alles mit den Fingern. Bisher habe ich noch niemanden zerschnitten, zerquetscht oder aufgespießt. Drück mir und ihnen die Daumen, dass es so bleibt.

Ein Wort noch zum Füttern:

Otocinclus-Welse sind nicht so für Futter aus der Dose, sie mögen Pflanzenaufwuchs, Biofilm und so oft wie möglich Salat. Blanchierte Gurkenscheiben sind für sie der Oberkracher. Die können sie nicht nur abnuckeln (das glibbrige Innenleben zuerst) sondern auch stundenlang drauf rumlungern und beim Futtern sogar einpennen. Es sei denn, die Garnelen kommen und räumen den Tisch ab. Mittlerweile tu ich mehrere Scheibchen ins Becken, so verteilt sich der Ansturm besser. Nach ein bis zwei Tagen sollten die Reste allerdings rausgenommen werden, sonst modert's.

Als ich dann mal überbrühte Möhrchenstreifen verfüttern wollte, bin ich auf gähnendes Unverständnis gestoßen. Man schätzte die Darreichungsform wohl mehr unter touristischen Gesichtspunkten, drauf rumhocken fanden die zwar lustig, essen wollte es hingegen niemand. Ein Wels versuchte sich kurz als Sushiröllchen, sah darin aber auch keine Zukunft. Fürs Foto wars klasse.

Otocinclus Otocinclus

Trauriges Thema: Fische töten

(Wer keine Fische hat oder will und das deshalb nie wissen muss, kann jetzt weglesen, unterhaltsam ist es nicht. Aber dieser Blog ist ja nicht nur zur Kalauerei gedacht.)

Meine zehn Neons sind nur noch acht. Als Ursache vermute ich eine Infektion durch neuen Besatz. Als ich den zweiten Schwung Garnelen zugekauft habe, hab ich es so gemacht, wie bisher auch und wie vom Verkäufer angeraten: Alles, Tiere und Wasser, direkt aus der Tüte rinn ins Becken. Bisher ging das auch gut. Da dann nicht. Garnelen drin und fit, zwei Neons wurden schlagartig krank. Und zwar waren das die, die mir eh schon nach einem leichten Vorschaden aussahen (ausgeheilte Flossenfäule/Grauschleier). Einer von ihnen bekam einen Knubbel an der Seite, der andere einen grauen Ring um den Körper, beide wurden agressiv und sonderten sich ab.

Weil ich befürchtet habe, dass sich die anderen bei den kranken Fischen anstecken, habe ich ein 60L-Becken zur Quarantäne gekauft, notdürftig eingerichtet und die beiden dorthin umgezogen. Ließen sich auch ganz leicht fangen. Leser, die wissen, wie schlecht ich im Keschern bin, können daraus messerscharf schließen, in welchem Zustand die Fische schon waren. Zwei Tage später lag erst der eine blass und zuckend am Boden, nicht viel später auch der andere. Ich habe sie dann mit Nelkenöl getötet, um der Quälerei ein Ende zu machen.

Nelkenöl bekommt man in jeder Apotheke für ein paar Euro. Es wirkt auf Fische wie ein Narkosemittel, der Fisch stirbt letztlich an einem Atemstillstand. Das geht so: Das Nelkenöl soll eine Konzentration von 0,5ml/l haben. Als Faustformel sind 20 Tropfen 1 ml, somit brauchen wir einen Tropfen Nelkenöl auf 100 ml Wasser. Weil es sich um ein Öl handelt, das sich wie alle Öle nicht freiwillig mit Wasser vermischt, stellen wir eine Emulsion her. Ich nehme hierzu ein 150ml-Gefäß mit dicht schließendem Deckel, gebe das Öl und das Wasser hinein und lass noch genug Luft bis zum Deckel. Deckel fest verschließen und schütteln. Den Fisch sollte man einsetzen, solange das Öl noch gut mit dem Wasser vermischt ist, denn andernfalls schwimmt er unter einem Ölfilm her und wird nicht betäubt. Es wird empfohlen, den Fisch eine halbe Stunde in dem Bad zu lassen, länger ist besser. Einige Foren berichten davon, dass der so behandelte Fisch erst ein paar Minuten ruhig in der Emulsion herumschwimmt, dann immer langsamer wird und sich auf die Seite dreht, und sodann die Atmung aussetzt. Bei mir ging der Neon innerhalb von 1-2 Sekunden in Seitenlage und hörte auf zu atmen.

Wer sich über Tötungsmethoden für Fische informieren möchte oder muss, kann das z.B. hier tun: DRTA-Archiv.

Das Quarantänebecken habe ich danach mit Alkohol desinfiziert und alle Teile, bei denen das möglich war, ausgekocht. Außerdem habe ich mir ein Fischkaufverbot für einen Monat auferlegt, die verbliebenen Tiere gut beobachtet, aber sie zeigten zum Glück keine Krankheitsanzeichen.
Das Leben ist manchmal keine bunte Tüte.

18.03.2012

Selbstgemacht: Frische Frühlingsrollen mit Dip

Frühlingsrollen mit Dip
Schick, nicht wahr? Und einfach ist es auch.

Du brauchst für den Dip:

Hierzu gibts nicht viel zu erklären: Alle Zutaten vermischen. Sensible Gemüter wissen schon selbst, dass sie die Chilikerne lieber rauspulen und dürfen sich der Thematik zaghaft nähern.

Du brauchst für 8 Rollen:

Die Garnelen wirfst Du für vier Minuten in kochendes Wasser, lässt sie abkühlen und schälst sie. Wenn sie am Rücken noch einen schwarzen Strich haben: Das ist der Darm, den wollen wir nicht. Schneide mit einem scharfen Messer längs in den Rücken hinein und pule ihn raus. Reste kannst Du unter warmem Wasser abspülen. Wenn Du für das Rezept Hühnerfleisch nehmen willst, schneide die Filets quer zur Faser in zentimeterdicke Streifen und blanchiere diese ebenfalls für ein paar Minuten in gerade eben siedendem, aber nicht kochenden Wasser. Wenn Du sie kochst, werden sie ziemlich sicher zäh. Das Fleisch dann abkühlen lassen.

Dann übergießt Du die Nudeln mit heißem Wasser und lässt sie 10 Minuten einweichen, dann abtropfen und abkühlen lassen. Die Kräuterblätter werden nur, wenn's nötig scheint, gewaschen, sie verlieren dabei viel Aroma. Wenn sie gut ausschauen, einfach von den Stielen zupfen und bereitstellen.

Die Möhre schneidest Du in so dünne Streifen, wie es Dir möglich ist, und nicht in so dicke Hauer, wie ich es gemacht habe. Wenn Du einen Julienneschneider hast: Glückwunsch. Ich hobele sie mittlerweile mit einem Sparschäler längs in dünne Streifen und schneide diese dann in Stifte. Spezialwerkzeug ist nicht so meins. So, die Füllung steht damit bereit.

Die Frühlingsrollenhüllen sind tellergroße halbdurchsichtige Platten, etwa so wie auf dem Bild unten links. Die weichst Du einzeln in einer großen Schüssel lauwarmen Wassers ein, bis sie schlabberig werden. Das geht ziemlich schnell, vielleicht 20 Sekunden. Du merkst am besten, wann sie gut sind, wenn Du eine Hand darunter hältst. Sie legen sich dann darum und Du kannst sie so auch gut aus dem Wasser holen, ohne dass sie reißen.

Frühlingsrollenpapier Frühlingsrollenpapier
Die Frühlingsrollenhülle legst Du auf eine Unterlage und belegst sie schön mittig nacheinander mit 4-6 Basilikumblättern, etwas Möhre, etwas Nudeln, 2 Garnelen oder Hühnchenstücken, einem Klecks Chilisauce und etwas Koriander. Perfektionistin, die ich bin, achtele ich die Zutatenmengen vorher, dann vertue ich mich nicht bei der Dosierung.

Füllung
Zum Aufrollen schlägst Du erst die kurzen Enden beherzt ein, und ziehst dann eine der langen Seiten über die Füllung. Dann rollst Du zur noch offenen Seite hin zu. (Man rollt sie so fest, dass sie hinterher die Konsistenz eines noch unentschlossenen, aber nicht abgeneigten Penisses haben. - Ich denke, jetzt weiß wirklich jeder, was gemeint ist.) Da die Rollen leicht austrocknen und porös werden, bereitest Du sie am besten erst kurz vor dem Essen zu und besprenkelst sie mit etwas Wasser. Sicherheitsfanatiker legen dann noch eine Frischhaltefolie darüber.

Fertig. Und der Chichi-Asia-Schuppen kann einpacken.

15.03.2012

Selbstgemacht: einen PC* (*Sekundärliteratur erforderlich)

Das Laptop ist wegen Überbeanspruchung zum dritten Mal in Reparatur, ohne Ruckler laufen ohnehin nur noch 2D-Adventures, an neue Spiele mit Directx 11 ist gar nicht zu denken und vor der nächsten Gamescom muss dringend etwas passieren, sonst weine ich. Es ist also so weit, ein neuer PC muss her. Und wenn wir aus der Laptop-Ära etwas gelernt haben, dann, dass die spielefähigen Teile abartig teuer sind, Ersatzteile erst recht, und Klein-Else ein Laptop gar nicht selbst aufrüsten kann. Als Trutzburg der eigenen Handlungsfähigkeit liebäugele ich also mit dem guten alten - und natürlich selbstgesteckten - Desktop-PC.
Hierzu brauchst Du:

PC-Einkauf

* und das wichtigste: 1 Gamestar Hardware Ausgabe 01/2012. Das Magazin hat aber auch online eine super Anleitung: Hier geht es zur Bauanleitung bei Gamestar.de
...und hier die Kaufberatung, je nach Neigung und Budget: Hier geht es zur Kaufberatung bei Gamestar.de

Oben auf dem Foto siehst Du das Ensemble, das ich mir bei einem fulminanten Kaufrausch bei Caseking.de geleistet habe. Und das, obwohl ich Shopping hasse.

Frisch ans Werk und keine Angst, dies ist nur ein Mainboard.
Mainboard

Ein solches hat immer eine Anleitung mit Landkarte beiliegen, in der Du nachlesen kannst, was wo eingestöpselt werden muss. Im Bild oben links sind die vier RAM-Bänke, darunter in das dramatisch eingekreiste Kläppchen kommt der Prozessor, ganz unten siehst Du die ganzen Anschlüsse, die hinterher hinten aus dem Rechnergehäuse rausgucken - womit Du jetzt auch schon erahnst, wie herum Du das Dings ins Case baust. Rechts oben neben den RAM-Bänken siehst Du einen dicken schwarzen Anschluss mit vielen Kästchen, da wird die Stromversorgung fürs Mainboard eingestöpselt (feste drücken). Direkt darunter die L-förmigen Teile sind SATA-Anschlüsse für die Festplatten, die schnelleren (SATA 6G) sind farblich besonders gekennzeichnet, hier grau. Die senkrechten schwarzen Steckplätze im rechten Bereich sind für diverse Karten, der größte ist für die Grafikkarte. Ganz rechts siehst Du noch einige fitzelige Pins, da schließt man so Dinge wie Gehäuselüfter und die Power- und Reset-Schalter an. Eine Frickelarbeit, bei der man vorher nicht zu viel Kaffee getrunken haben sollte.

Folgende Vorgehensweise kann ich empfehlen:

  1. Alle Komponenten erstmal auf einen Stapel neben Dich legen.
  2. Du brauchst einen Arbeitsplatz mit fester und gleichzeitig nachgiebiger glatter Unterlage (Moosgummimatte auf Tisch oder so) und Schälchen für Schrauben und Kleinzeug. Auf dem Teppich (wie ich's gemacht habe) solltest Du nicht arbeiten, die statische Aufladung soll angeblich zu stark sein. Ich glaub das sofort, aber die Alternative wäre der Küchentisch gewesen und ich weiß nicht, was der Fachmann zur Leitfähigkeit von Brotkrümeln sagt.
  3. In der Nähe brauchst Du ein Heizungsrohr, an das Du ab und an dranpackst, um Dich zu erden. Bitte heute nicht die Polyester-Plüschpuschen tragen, die auf dem Teppich so schöne Funken sprühen.
  4. Nimm Dir die Gamestar-Anleitung und lies den nächsten Arbeitsschritt, ja, nur einen und nicht fünf, und verstehe ihn.
  5. Hol Dir das Teil, das als nächstes eingebaut wird, packe es ganz aus und lege alles Zubehör, das in der Packung ist, vor Dich.
  6. Lies die Anleitung, die in der Packung ist.
  7. Jetzt solltest Du einigermaßen sicher sein, wo und wie Du die nächste Komponente einbauen musst. Beachte, dass man manchmal schon fester drücken muss, bis eine Verbindung einrastet, aber Gewalt in dem Fall echt keine Lösung ist. Prüfe lieber, ob das Ding richtig herum steckt und alle Hebel gelöst sind und kein anderes Teil im Weg ist.
  8. Packe jetzt alle übrig gebliebenen Teile (ja, das kommt vor) zusammen mit der Anleitung wieder zurück in die richtige Verpackung, damit nichts durcheinanderkommt, was vielleicht später noch gebraucht wird. Diese Sachen dann auf einen weiteren Stapel legen.

Wenn Du die Gamestar-Anleitung Teil für Teil abarbeitest und Dir immer den Beipackzettel des jeweiligen Bauteils dazu nimmst, dann ist das ganze gar nicht schwierig.

Hier patsche ich die Wärmeleitpaste auf den Prozessor. Es gibt auch Wärmeleitpads, bei denen nur noch die Schutzfolie abgezogen werden muss. Wichtig ist hierbei vor allem: Paste ODER Pad, nie beides.
Prozessor Prozessor

Hier mache ich stolz ein Foto, BEVOR ich feststelle, dass ich den Prozessorkühler "Alpenföhn Triglav" (das ist das Hochhaus in der Skyline bzw. das Matterhorn im Panorama) um 90 Grad verdreht aufgebaut habe.
Mainboard
Was absolut keine gute Idee ist, weil er so mit dem Arbeitsspeicher kollidiert. Losschrauben, umtüddeln, unschuldig pfeifen... Solange Du keinen Blog schreibst, wird es niemand je erfahren.

Wenn alles drin und dran ist, schickst Du ein Gebet an ein höheres Wesen Deiner Wahl und drückst den Power-Knopf. Wenn Dein neuer Rechenknecht sodann
1) überhaupt was tut,
2) nicht hysterisch piept,
3) früher oder später sein Begehr nach einem Betriebssystem artikuliert,
kannst Du Dir auf die Schulter klopfen. Installiere zuerst Dein Betriebssystem auf die SSD. Wenn das läuft und auch anstandslos neu hochfährt, installierst Du die Mainboard-Treiber, die Du in Deiner Mainboard-Schachtel auf CD-ROM findest. Es ist nicht nötig, jedes Tool von der CD-ROM zu installieren, die Treiber reichen erstmal völlig. Schreib Dir am besten auf, welche Du installiert hast. Wenn nach dem Neustart alles läuft, installierst Du die Treiber Deiner Grafikkarte. (Alles wie oben.) Danach kannst Du - Neustart - erstmal die Auflösung hochdrehen und die schönen Farben bewundern. Schau in den Gerätemanager, ob das System noch irgendwelche Unklarheiten bezüglich seiner Komponenten hat, oder ob er alles brav erkennt.

Tja, und wenn nicht? Wenn er gar nix macht, oder nur blöd piepst? Dann checkst Du nochmal alle Daten- und Stromverbindungen (wichtig: auch den Stromschalter hinten am Netzteil), schaust insbesondere, ob alle Steckkarten und RAM-Riegel richtig eingerastet sind. Wenn das Mainboard piepst, schaust Du in den Beipackzettel, dort steht meist drin, was "kurz-lang-lang" zu bedeuten hat. Und wenn gar nichts mehr hilft, dann hilft sicher der Profi an der Ecke.

Bei mir jedenfalls ist alles gutgegangen, deshalb fasse ich mich jetzt auch kurz und spiele eine Runde L.A. Noire. Das kann ich nämlich jetzt endlich. Und danach Skyrim.

09.02.2012

Umzug

Falls Du zur Zeit auf meiner Website einige Dinge nicht siehst, z.B. schöne Fotos, dann liegt das nur zum Teil an meiner Faulheit, sondern auch daran, dass ich gerade vom United-Domains- auf den 1&1-Server umziehe. Ruhe bewahren! Und keinesfalls panisch immer wieder dieselben Sachen durch den Filezilla jagen, in der Hoffnung, dass sie irgendwann online zu sehen sind. Lieber Tee kochen! Ich geh ja schon...

20.01.2012

Urlaubsimpressionen

Wie lange man fliegen muss, um die nächste Kontinentalplatte zu erreichen und an deren gegenüberliegendes Ende zu kommen, kann sich jeder denken. Belohnt wird man mit Sonne, exilgriechischem Essen, Achterbahn von unten, Skyline von seitlich, dussligen Hunden, dem kalorienreichsten Frühstück des bekannten Universums und endlich mal Zeit, mit dem Liebsten in einen Supermarkt zu gehen.

Ölförderpumpe Farm

Pomelobaum Schaukelstuhl

15.01.2012

Ich werde schon fast nostalgisch, wenn ich hier die Bilder von meinem Aquarium sehe, denn mittlerweile sieht alles ganz anders (und leider nicht schöner) aus, aber der Reihe nach:

Zunächst habe ich Bilder meiner Neonsalmler (Paracheirodon innesi) nachzutragen, hier sind sie (stellvertretend für die zehn im Becken, auseinanderhalten kann ich nur wenige):

drei Neons ein Neonsalmler

Sie sind zu schnell, um ernsthaft fotogen zu sein, und auch sie kloppen sich zuweilen gern, aber recht moderat und seltener als die Kupfersalmler.

Was ansonsten geschah:

Herr Kapitän, da ist ein blinder Passagier in meiner Fischsuppe...!

Eines Morgens im Dezember zu meinem ersten Kaffee bekam ich diesen hier zu Gesicht:

Libellenlarve Meine erste Reaktion war ein "WAAAH!" von ganzem Herzen. Eine Anfrage bei aquariumforum.de ergab, dass der grüne Lulatsch eine Libellenlarve sei, eingeschleppt mit der Bepflanzung, die Larve räuberisch lebe und ich sie rausfangen solle. Das hat's dann nicht besser gemacht. Hysterisches Kescherschwingen am Morgen, (ich überlasse jedem, sich selbst ein Bild davon zu machen), das Viech war zum Glück müder als ich und noch reaktionsträger.
Zwei Tage später: nächster grüner Lulatsch im Becken. Da ich nicht allein zuhause war, flüchtete ich mich in meine Fräuleinrolle, woraufhin mein strahlender Held entschlossen zum Werkzeug griff ("Man reiche mir die Pinzette! Nein, die andere!") und den blinden Passagier souverän hopps nahm. Und am Tag darauf noch einen. An dieser Stelle nochmal: Danke, David, Du hast Dir Deinen Heldenstatus einmal mehr redlich verdient!
Ich bin zu feige für die Aquaristik, das muss ich einfach mal in aller Klarheit eingestehen. Seitdem keine Grünlinge mehr, aber ich traue mich auch nicht mehr, allzu genau nachzuschauen.

Futterautomat im Praxistest

Nun ein wenig kritische Produkttestung durch inkompetentes Fachpersonal: Ich habe mir zwecks Urlaubsüberbrückung einen Futterautomaten gekauft, und zwar den "Rondomatic 400" von Grässlin. Hier isser:

RondomaticBislang vier Wochen hat er zuverlässig gearbeitet, die ersten zwei Wochen war ich zuhause, danach bin ich halbwegs optimistisch in Urlaub gefahren. Futter hab ich je am Anfang der zwei Wochen eingefüllt, und zwar DuplaRin S Granulat (und eine Bodenfuttertablette, geht nämlich auch). Den Automaten habe ich direkt auf die Abdeckscheibe des Beckens gesetzt, einen Deckel hab ich auf dem Aquarium nicht drauf, der Automat stand also ca. 5 cm über dem Wasser. Trotzdem ist das Futter nicht verklumpt und in den einzelnen Fächern waren so gut wie keine Futterreste, es ist also alles im Becken gelandet. Die Handhabung ist rein mechanisch, die Fütterungszeiten werden mit kleinen Steckstiften an der Zeitschaltuhr eingestellt und man kann für jede Fütterung ein Schälchen füllen. Man sieht also genau, was man tut, Bedienfehler sind praktisch ausgeschlossen, und: Man sieht nach Urlaubsrückkehr auch genau, was der Automat gefüttert oder nicht gefüttert hat. Tolle Sache, wie ich finde.

Womit ich eine wahnsinnig elegante Überleitung zu meiner Urlaubsrückkehr hingetüftelt hätte. Das ist super, wie das heute wieder läuft.

Willkommen zuhause!

Man kennt das ja aus unzähligen Komödien: Man kommt notdürftig erholt aus dem Urlaub zurück und muss feststellen, dass die lieben Kleinen die Wohnung auf links gedreht, die Hausbar leergesoffen und den Perserteppich an die Decke genagelt haben. Anstatt den Jetlag auszuschlafen darf man also Schadensbegrenzung betreiben.
Langer Rede kurzer Sinn, Becken vorher und nachher:

vorher nachher

Das Moos ist hochgetrieben, Schnecken und Algen haben die Weltherrschaft übernommen, die Pflanzen kümmern, sieht arg scheiße aus. Ich hab jetzt alles radikal zurückgeschnitten, womit ich einen Großteil der Algen und Schnecken losgeworden bin und hoffe darauf, dass die Pflanzen neu austreiben. Ich werde nicht umhinkommen, mich mit dem Thema Düngung konsequent auseinander zu setzen und ggf. aufzuforsten. Die Welse gucken etwas verwirrt, weil sie sich nicht mehr so schön verstecken können wie früher, aber das ist hoffentlich nur ein vorübergehendes Phänomen.

Die Stammbelegschaft macht derzeit fleißig Hausputz, und ich unterstütze das, indem ich sieben japanische Fachkräfte angeheuert habe, nämlich Amanogarnelen (Caridina multidentata). In Bezug auf Algen haben die einen geradezu pathologischen Putzzwang. Seit ihrem Einzug sitze ich fasziniert vorm Aquarium und schaue ihnen zu, während das Wohnzimmer im Staub versinkt. Auch hierzu gibts Fotos (nein, nicht vom dreckigen Wohnzimmer, das will doch keiner sehen):

alle zusammen Amano-Garnelen

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